Was bitte ist daran die gute Idee?
Die guten Sitten und die Erziehung, die ich von meinen Eltern genossen habe, verbieten es mir, den Originalwortlaut meiner Reaktion im Mandantengespräch wiederzugeben.
Als Strafverteidiger ist man ja nach einer gewissen Zeit schon ziemlich abgehärtet, was verrückte Ideen von Mandanten angeht. Aber anlässlich dieses Vorfalls war selbst ich doch noch einmal erstaunt. (Und das ist höflich ausgedrückt!)
Mein Mandant war mir noch den ein oder anderen Restbetrag schuldig. Bei Gelegenheit - also bei der Annahme der neuen Betrugsanklage - sprach ich ihn darauf an, dass es an der Zeit wäre, seinem Anwalt mal wieder eine Freude zu machen. Er verstand, was ich meinte und begann zu grübeln. Er sei im Moment nicht so liquide, aber er habe eine gute Idee!
Er habe im Moment Zugriff auf einen Handyvermittler, der bei Abschluss eines Handyvertrages Bargeld auszahlen würde. Er würde mir die Möglichkeit geben, gleich mehrere Verträge abzuschließen und dann könnte ich das dadurch erzielte Einkommen auf seinen Rückstand gutschreiben! Das seien bei vier Verträgen ungefähr 800,- €!
Ich habe ihm im Anschluss nicht freundlich erklärt, dass ich ja dann mein eigenes Honorar durch die Grundgebühren in Raten abzahlen würde und dass ich auch nicht wüsste, wie ich diese Einnahme dann versteuern sollte...
Ich habe ihn, meiner emotionalen Lage entsprechend, darüber aufgeklärt, dass er einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung stehen habe, in dem er sich gefahrlos entfernen könnte, bevor meine emotionale Erregung sich in körperlichen Reaktionen widerspiegelt.
Das hat er verstanden!
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