Dienstag, November 11, 2008

Dienstliches Dings behindert die Verteidigung

Gestern in der Mittagspause wollte ich zwei Mandanten im Knast aufsuchen. In einem der Fälle gab es eine neue Wendung, die noch vor dem Hauptverhandlungstermin dringend besprochen werden müsste, der andere wurde frisch inhaftiert, auch hier wäre es nicht unwichtig, den Mandanten kurzfristig aufzusuchen.
Also fahre ich zum Zweitwohnsitz vieler Menschen und wundere mich schon, dass so ein Gewimmel vor der JVA ist. Ich denke an Schichtwechsel und gehe zuversichtlich an den Empfangsbereich. Es ist wieder die ausgesprochen nette Junge Dame da, die immer für ein persönliches Wort zu haben ist. Ich freue mich, sie lacht auch und redet die ganze Zeit, ich höre nichts, sie guckt mich aber immer wieder dabei an. Irgendwann drückt sie den Knopf und sagt, sie habe mir jetzt viel erzählt, aber das Mikro sei aus gewesen. Es wäre erst frühestens ab vier wieder Besuch möglich... Wegen eines dienstlichen Dings... Dem weiteren Zusammenhang konnte ich entnehmen, dass es sich wohl um eine Art Dienstbesprechung handeln würde. Da die Dame sonst so nett ist und es auch heute war, habe ich davon abgesehen, ihr die Dringlichkeit meines Anliegens zu vermitteln. Und nach dem dienstlichen Dings zu fragen. Ich versuche heute nochmal hin zu kommen.