Dienstag, September 30, 2008

Kinderpornografie, ein Stinktier und der Djihad

Die Verknüpfung, die man nun zwischen diesen Begriffen herstellen könnte, entspricht nicht dem was ich damit verknüpfe. Aber jeder möge denken, was er denken will. Reiner Zufall, selektive Wahrnehmung meinerseits, die zur Überschrift führte.
Es ist schon erstaunlich, was die Informationsflut unserer modernen Welt so mit dem Einzelnen anstellt.
Ich war auf dem Weg zu einer Hauptverhandlung, um den Angeklagten in Bezug auf den Besitz von kinderpornografischen Darstellungen zu verteidigen, als ich im Radio einen Bericht über eine Tierauffangstation hörte. Man schilderte das Geruchsproblem, das man dort offensichtlich hat, weil man zehn Igel beherberge, die von sich aus schon einen recht gewöhnungsbedürftigen Geruch aufweisen würden. Nun sei noch ein Iltis und ein Stinktier hinzugekommen.
Das war ein Augenblick, in dem ich so bei mir dachte: Einen guten Job hast Du erwischt!
Dann ging es zur Verhandlung. Kurzer Prozess ist hierbei nicht nur sprichwörtlich gemeint.
Auf der Rückfahrt habe ich dann nach langer Zeit meinem Wunsch nach Bildung nachgegeben und habe die Frequenz des Deutschlandfunks gewählt. Hier wurde über die Rechtfertigungsansätze des Djihad gesprochen, unter anderem berichtete eine Wissenschaftlerin, die in einem Krisengebiet tätig ist und die Motivation von weiblichen Attentätern erforscht. Und wieder dachte ich, dass ich einen guten Job erwischt habe.
Die Informationsflut zu bewältigen funktioniert offensichtlich nur über selektive Wahrnehmung und eigene Verknüpfungen. An diesem Vormittag ist bei mir nur die Überschrift geblieben.
Auf dann, möge jeder seine eigenen Schlüsse aus dem wahrgenommenen ziehen und verstehen, was er verstehen will...

Montag, September 29, 2008

Kinder können so grausam sein! Badi-Badi als Köperverletzung?

Manchmal bewegen einen nicht nur dienstliche Belange, sondern auch Privates.
Ja man sollte es kaum glauben, aber es gibt neben der Arbeit auch noch ein Leben! Ich habe es auch nicht wahr haben wollen, aber es ist grausame Realität...
Gestern war es an der Zeit zum Schwimmen zu fahren. Mein Kind (18 Monate), meine Frau und ich fuhren also in eine Badeanstalt. Dort angekommen hatte ich schon das Gefühl, dass es recht leer wäre, dachte mit aber nichts dabei. Dann kamen wir zur "Anmeldung", dort wurden wir außerordentlich freundlich begrüßt und darauf aufmerksam gemacht, dass das Kinderbecken möglicherweise etwas untertemperiert sein könnte, da man erst am heutigen Tage geöffnet habe. Wir dachten uns auch nichts Böses, als man uns mitteilte, dass heute ein Erwachsener freien Eintritt habe. Es sollte sich herausstellen, dass ich mal wieder in die Falle mit der "eigenverantwortlichen Selbstgefährdung" gelaufen war.
Es war recht kühl im ganzen Bad. So kalt, dass ich es am Liebsten durch die Beschreibung einer Reaktion von primären Geschlechtsorganen verständlich machen würde, ich lasse es.
Nun kommen wir zur eigentlichen Tat. Mein Kind sieht das Wasser und mitten im Wasser einen Clown, der fontänenartig Wasser von sich gibt. Wol wollte mein Kind hin??? Was würde es tun, wenn ich es nicht dorthin begleiten würde? Nötigung! Das Wasser hatte nach Thermometer 22 Grad! Im Anschluss hatte ich Schnupfen! Körperverletzung!
Im Anschluss wollte ich mich im Whirlpool aufwärmen: 16 Grad, keine Blasen!
Um es abzukürzen: Nach dem Whirlpool-Versuch habe ich Frau und Kind geschnappt und wir sind nachhause gefahren, völlig durchgefroren!
Von einer Anzeige habe ich Abstand genommen, die schlimmsten Straftäter verfolgt man ja eh nicht, nur die armen Schweine! Deswegen würde bei meinem Kind eh nichts rauskommen!
Gelernt habe ich eins: Bietet Dir jemand etwas günstiger an, ohne dass Du Dich beschwert hast, sei auf der Hut und geh woanders Badi-Badi machen.

Samstag, September 27, 2008

A2, R32, U100 und a-jur

Gestern war ein interessanter Tag!

Mein Kollege und ich waren gestern in Berlin zu einem wunderbaren und informativen Seminar für das geniale Programm a-jur.

Nachdem ich morgens knapp einem Falschfahrer entgangen bin, hatte ich eigentlich das gute Gefühl, den Gefahren des Lebens mit Glück zu begegnen . Das hielt genau einen Kaffee am Morgen an, danach bin ich dann zu meinem Kollegen in den R32 gestiegen. Gut, man kann nicht sagen, dass ich nicht gewusst hätte, auf was ich mich einlasse, aber die Realität konnte die Vorstellungen bei Weitem übertreffen. Juristisch nennt man sowas glaube ich eigenverantwortliche Selbstgefährdung...

Nun gut, angekommen in Berlin stellten wir fest, dass es grundsätzlich ganz toll ist, von unterwegs auf unsere Kanzlei zugreifen zu können, dass es aber dem System eher schädlich sein dürfte, wenn man mit dem laufenden System irgendwelche Versuche veranstaltet.

Also nahmen wir das Netbook des Kollegen zur Hilfe und arbeiteten bis zur Mittagspause zu zweit an einem 8,9" Display, eine wahre Wonne, vielleicht aber sowas Ähnliches, wie im R32 mitzufahren...

In der Mittagspause waren wir dann wild entschlossen, ein weiteres Netbook anzuschaffen, ein U100, dies vor allem, weil es einen 10,1" Bildschirm hat. Haben wir dann aber für das Seminar doch nicht mehr verwendet, 12" sind eben doch mehr und bei dem Tag wäre es mir auch egal gewesen, wenn das komplette System zerschossen worden wäre. Ich musste ja eh noch mit dem R32 zurück und die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ich dann noch ein Netzwerk neu einrichten müsste, war sehr gering.

Aber wie der Tag begonnen hatte, so endete er auch. Das System blieb intakt, das neue Netbook funktionierte und ich kam lebend zuhause an.

Insgesamt ein schöner Tag mit vielen positiven Erfahrungen und vor allem vielen Zahlen.

Freitag, September 26, 2008

Kaffee für den Mobber rettet Leben

Solidarität kann Leben retten.

Heute morgen so gegen sechs Uhr war ich auf dem Weg zum Auto, um ins Büro zu fahren. Heute ist nämlich ein schönes Seminar in Berlin und da fahre ich mit meinem mobbenden Kollegen hin.

Ich habe überlegt, ob ich mir einen schönen Kaffee kochen soll, die Zeit hätte gut dafür gereicht. Ich habe mich dann lieber entschieden, ins Büro zu fahren und -auch wenn er es eigentlich nicht verdient hat, weil er immer so gemein ist- einen Kaffee für meinen Kollegen mitzukochen, er würde sich freuen.

Es sollte sich herausstellen, dass das eine sehr gute Idee war. Zum einen, weil er sich wirklich gefreut hat, vor der Abfahrt noch Kaffee trinken zu können, zum anderen, weil ich so einem Falschfahrer entgangen bin, der ansonsten bei meiner Fahrweise zum Problem hätte werden können.

Ungefähr fünf Minuten - also genau die Zeit für einen Kaffee - nachdem ich die kritische Stelle verlassen hatte, kam die Warnmeldung für den Falschfahrer, den ich wohl auf der linken Spur hätte treffen können.

Danke, mein Mobbelchen, indirekt war es Dein Verdienst.

Donnerstag, September 25, 2008

In Beziehungsfragen eher Türke

"Sie sind zuhause wohl eher wie ein Türke!"
Diese Worte durfte ich mir im Rahmen eines sehr angenehmen und vergnügten Gesprächs während des Wartens auf einen Gerichtstermin anhören.
Von einer Türkin.
Wir - also ich als Anwalt, die Mutter, die Tochter und der Sohn der türkischen Familie- saßen vor dem Saal und unterhielten uns über das Warten vor Gericht, den Unterschied zwischen Straf- und Zivilrecht und kamen hierbei unter anderem auf das Thema "lebenslänglich" sowohl im straf- als auch zivilrechtlicher Hinsicht.
Der verständige Leser stellt sich zuerst die Frage: Was in Gottes Namen ist lebenslänglich in zivilrechtlicher Hinsicht? Antwort: Die Ehe!
Die Tochter erzählte davon, dass sie in zwei Wochen heiraten würde, woraufhin wir uns dann über das Zusammenleben von Mann und Frau unterhielten. Im Rahmen der gegenseitigen Schilderung der Lebensverhältnisse kristallisierte sich eindeutig heraus, dass ich offensichtlich der einzige Beteiligte war, der, sagen wir, eine etwas konservativere Auffassung vom Zusammenleben hatte. Dies führte dann dazu, dass mir von der Mutter die oben bezeichneten Worte vorgehalten wurden.
Ich war etwas überrascht, allerdings positiv, weil ich immer wieder gegen stereotype Vorstellungen und Vorurteile rede und gestern hierin bestätigt wurde.
Den Rest des Tages habe ich noch darüber nachgedacht und bin abends nochmal aufgestanden, um den Tee für meine Tochter zu kochen, damit meine Frau mal liegen bleiben kann.

Mittwoch, September 24, 2008

Normal, Oral, Sonderleistungen

10 % Oralverkehr, 30 % Sonderleistungen, 60 % normaler Geschlechtsverkehr, Steuerschätzung einmal anders... Prostitution in den Fängen der Behörden!
Anlässlich eines Gerichtstermins wegen Steuerverkürzung wurde mir wieder in Erinnerung gerufen, dass es vor einiger Zeit bei mir - und im Anschluss daran auch bei den Kollegen - für Verwunderung, bzw. Belustigung gesorgt hat, als ich in einer Schätzung des Finanzamtes bezüglich einer Prostituierten las, dass das Finanzamt von folgenden Überlegungen ausgegangen sei:
3 - 6 Kundenbesuche pro Tag, 5-Tage-Woche. Da im Regelfall in dem Gewerbe kein gewöhnlicher Urlaub genommen wird, werden insgesamt vier Wochen an Ausfallzeiten angenommen, dies führt zu der Annahme von 240 Arbeitstagen, was auch dem Durchschnitt anderer Berufsgruppen entspricht.
Die ortsüblichen Preise betragen
normaler Geschlechtsverkehr 50,- €
Oralverkehr 30,- €
Sonderleistungen (70-100 €) 80,- €
Bei einer geschätzten prozentualen Verteilung von 10 % Oralverkehr, 30 % Sonderleistungen und 60 % normaler Geschlechtsverkehr ergibt sich ein durchschnittlicher Tagesumsatz pro Kunde (gewichtet) von 57,- €.
Hochspannend ist die Frage, wie der ermittelnde Beamte diese Erkenntnisse erlangt hat und was man sich so alles unter Sonderleistungen vorstellen darf. Jedenfalls hat hier mal wieder jemand seine Arbeitszeit sinnvoll verwendet...

Dienstag, September 23, 2008

Hilfe! Ich werde gemobbt!

Es ist unglaublich! Ich werde in meinem Büro gemobbt! Stolz habe ich meinem Kollegen verkündet, dass ich wieder mal gebloggt hätte und er meinen Beitrag natürlich unbedingt lesen müsse.

Ich hätte es bleiben lassen sollen. Die erste Reaktion war ein Stirnrunzeln... Er hatte schonmal zum Besten gegeben, dass er manchmal etwas langsam sei, aber dass das Wortspiel Bogg/Bock für ihn nicht auf Anhieb erkennbar war... Anstatt sich dann in Scham voll der Huldigung über meinen Bericht zu äußern, hielt er mir vor, meine Art zu schreiben sei wohl sehr anstrengend, weswegen man sich erstmal ein Jahr davon erholen müsse, wenn man einen Artikel gelesen habe.

Dafür war ich zu langsam. Er hatte festgestellt, dass mein letzter Eintrag fast vor einem Jahr erfolgte. Das ist so gemein, so demotivierend.


Das ist Mobbing in reinster Form!

Bogg zu Bloggen

Ich habe seit Tagen wieder richtig Bock zu bloggen! Ich habe in den letzten Tagen soviel erlebt und gelesen, dass ich immer wieder das Bedürfnis hatte, mich irgendjemandem mitzuteilen. Dies liegt entgegen einer ersten Vermutung, die der Zwischendenzeilenleser haben könnte, nicht daran, dass ich mein Mitteilungsbedürfnis zu Hause nicht mehr stillen könnte. Obwohl...

Ich habe von einer Jugendrichterin gelesen, die sich zur Statistikerin berufen fühlte und zur Ausfüllung ihrer Arbeitszeit anhand von ihren Fallstatistiken Vermutungen zur Ursache von Straftaten anstellt. Wurde für einen Finantbeamten gehalten und habe im Übrigen in letzter Zeit schlecht geschlafen, was mich dazu zwingt, im Rahmen meines Büroaufenthalts nach anderen sinnvollen Beschäftigungsmöglichkeiten als tatsächlicher anwaltlicher Tätigkeit zu suchen, weil mein Gehirn immer wieder den Schlaf nachholen möchte, den es in der Nacht nicht hatte. Auch der mangelnde Schlaf könnte seine Ursache im privaten Umfeld haben.

Nachdem ich also die Boulevardblätter und die örtliche Presse durchforstet habe, wenn mein Gehirn auf Pause umgestellt hat, drängt es mich zu einer anderen Beschäftigung, dem Bloggen.

Ich teile etwas mit und habe das beruhigende Gefühl am Abend, etwas Produktives geleistet zu haben. Etwas Bleibendes.

Ich hoffe, dass sich das mit der Müdigkeit erledigt, so schnell wie möglich, ich hoffe aber auch, dass endlich mal der Bogg zu Bloggen anhält.