Samstag, Juli 31, 2010

Liebe Kerstin, ist nichts gegen Dich!

Aber es ist schon eine Unverschämtheit, dass Kerstin Blumen, Gebäude und Borkum bekommt und andere gar nichts! Auch das rechtfertigt einen Ausschluss. Da ich mich auch in meiner Ehre verletzt fühle und aufgrund des geschriebenen nachweisen kann, dass ich als junger, gutaussehender und arbeitender Mann außerordentlich benachteiligt werde, werde ich nun zwei Abmahnungen verfassen und Schmerzensgeld einklagen. Ich bekomme keine Gebäude, keine Blumen, kein Borkum, nicht mal einen netten Gruß!

Ich rege an, dass nach dem erwirkten Zwangsausschluss die Urlaubsblogger mal eine Grußkarte aus dem Urlaub senden! Dabei ist mir egal, ob die an Jurablogs oder an mich geht, wobei ich eine Versendung an mich ausdrücklich begrüßen würde.

Zwangsausschluss für Urlaubsblogger!

Nachdem nun wieder jemand freiwillig Jurablogs verlassen hat, meine ich, dass es diskussionswürdig ist, andere Teilnehmer sozusagen von Amtswegen auszuschließen! Zum einen würde ich dann im Ranking zwei Stellen nach oben rutschen, zum anderen würde Jurablogs von Boulevard und Rechtsausführungen weiter befreit werden.

Außerdem müssten wir armen Schweine, die hier alle im Büro schuften, uns nicht von den Urlaubern zwangsneidisch machen lassen, auf das, was in anderen Gefilden so schönes zu sehen ist. Und zu guter Letzt wäre es auch im Sinne der Blogger, weil sie dann endlich richtig Urlaub machen würden. Ihre Begleitungen hätten es mit Sicherheit verdient, dass die Männer nicht die ganze Zeit vor dem Notebook hängen!

Freitag, Juli 30, 2010

Noch eine wichtige Meldung: Weltuntergang steht bevor!

Lese ich doch allen Ernstes die brisanteste Schlagzeile in der Bild seit langem. Dass es ein Hochgenuss sein kann, in BILD zu stöbern, weiß man von mir ja schon, muss ich mich also nicht mehr für schämen. Da an vielen Stellen bereits über Kachelmann und die LoveParade geschrieben wurde, muss ich das auch nicht mehr machen, d.h. ich kann mich auf die wichtigen Dinge des Lebens konzentrieren und wahre Schreckensmeldung verkünden: Das Bier soll teurer werden!

Nur weil einige Personen nicht mit Alkohol umgehen können, soll ich mein Bier noch teurer bezahlen? Es ist unerträglich auf was für furchtbare Ideen manche Menschen kommen.

Ich habe heute keine Lust!

Nicht das, was Sie schon wieder denken!

Nein, ich habe heute einfach keine Lust auf irgendwas. Ich werde jetzt gleich das Telefon abstellen, den Anrufbeantworter anmachen und ihn vorher neu besprechen: Lieber Anrufer, seist Du nun Mandant, Richter, Staatsanwalt oder was auch immer, ich habe heute keine Lust! Ich will nicht mit Dir reden, das könnte Arbeit machen. Wenn Du lediglich auf ein Schwätzchen aus bist, dann drücke die 1 dann wirst Du zum nächsten freien Mitarbeiter der ARGE verbunden!

Vielleicht schreibe ich auch einfach noch 300 Posts?

Voll vor das Brett!

Es war eindeutig mit Ansage, aber dass es mich derart hart treffen würde, hätte ich nicht gedacht.
Sie wussten nicht, dass ich es wusste.

Es ging um eine einstweilige Verfügungssache wegen Besitzstörung. Gut, ist jetzt nicht mein täglich Brot, aber ich konnte dem Mandanten genau sagen, was ihn erwarten würde, wenn wir tatsächlich Widerspruch einlegen. Er wollte das so, also habe ich es gemacht. Als die Ladung zum Termin kam, habe ich ihm gesagt: Keine Chance. Er wollte das trotzdem.

Also sind wir zum Gericht. Da ich selten Zivilsachen mache, war ich allen Beteiligten unbekannt. Mir wurde sogar ein Platz angeboten. Dann kam der Grund für die Höflichkeit: Das Gericht hatte wohl befürchtet, ich würde nichtmal einen Sitzplatz finden. Ich erhielt gute zwanzig Minuten einen rechtlichen Vortrag bezüglich sämtlicher Aspekte und sowohl die Richterin als auch der Vertreter der Gegenseite guckten mich immer wieder so mitleidig an. Es schien keiner auf die Idee gekommen zu sein, dass ich das alles gewusst habe und nur meinem Mandanten den Wunsch erfüllt habe.

Es tat weh, es war böse und ich möchte das nicht so schnell wiederholen.

Mittwoch, Juli 28, 2010

Schön, wenn alle an einem Strang ziehen!

Danke an alle meine Bürogemeinschafter.

Der Siebers ist ja im Moment Reservist. Eickelberg ist im Moment als Abfangjäger unterwegs, weil er die Post und die Telefonate überwiegend abfängt und der Aufräumtrupp, weil er die Akten scannt. Johannes ist der Stoßtrupp, weil er für die Außeneinsätze verwendet werden kann und wird und ich bin der Aufklärer und Logistiktrupp, weil ich die Post bearbeite und mich um die Verteilung der weiteren anstehenden Aufgaben kümmere.

So macht es Spaß! Die Reserve wird dann aufgrund des anlaufenden Arbeitsanfalls zum 9.8. einberufen! Also stell Dich schonmal auf Deinen bevorstehenden Einsatz ein, lieber Werner.

Dienstag, Juli 27, 2010

Das waren gar keine Blaubeeren!

Bei der freundlichen Geste hätte ich wohl auch kotzen müssen.

Es ist schon so, dass ich dem einen oder anderen Mandanten einfach mitteilen muss, was für ein Lattenkracher er ist oder dass zumindest der Eindruck entstehen könnte.

Ich habe hier jetzt wegen einer freundlich gemeinten Geste ein Strafverfahren, das ich bisher auch noch nicht hatte. Ein Patenonkel meint es gut mit seinem Patenkind. Ist nicht zweideutig gemeint. Es war wirklich lieb gemeint und hatte keinen einschlägigen Hintergrund. Die Eltern fanden das trotzdem nicht witzig. Ich könnte mir vorstellen, dass das zukünftige Verhältnis etwas unterkühlt ist.

Das Patenkind liebt Heidel-, bzw. Blaubeeren. Die beiden unternehmen einen Spaziergang. da findet man Blaubeeren. Der Patenonkel pflückt diese und verabreicht reichliche Mengen, weil es dem Kind zu munden scheint. Das Kind beginnt undankbar auf die fütterung zu reagieren, es geht in eine einschlägige Genesungseinrichtung. Feststellung: Keine Blaubeeren.

Verdammte Axt! Besser mal ein Buch dazu lesen oder welche kaufen!

Wie frag ich ihn bloß?

Es ist nicht das, was man bei der Überschrift vermuten könnte. Nein, ich bin verheiratet, habe ein Kind, bald zwei und bin auch ansonsten eher weiblich orientiert.

Aber eine gewisse Unnahbarkeit kann auch bei Männern eine gewisse Anziehungswirkung haben. So bei mir, bei einem Richter bei einem regionalen Amtsgericht. Am Anfang konnte ich mit ihm gar nichts anfangen, aber über die Jahre hat sich ein, so empfinde ich es, sehr vertrauensvolles, freundliches Verhältnis entwickelt. Nur zu gerne würde ich mal einen Kaffee mit ihm trinken und einen etwas persönlicheren Plausch ohne Fallbezug führen. Ich möchte aber nicht, dass es wie Beiordnungsbetteln aussieht. Schwierig. Ich werde wohl noch ein wenig warten müssen, bis die passende Gelegenheit kommt.

Ich freue mich aber schon darauf, wenn es dazu kommt, da ich die durchaus positiven Verhältnisse zu anderen Richterinnen und Richtern sehr zu schätzen weiß. Insbesondere, weil man über eine persönliche Basis auch viel Verständnis füreinander gewinnt.

Lieber Werner, die Rache folgt auf dem Fuße!

Der liebe Kollege Siebers weilt derzeit im Urlaub. Soweit so gut. Soll er doch Urlaub machen, schöne Bilder in seinen Blog stellen und andere neidisch machen. Gönne ich ihm ja irgendwie. Die Betonung liegt auf irgendwie.

Aber, dass er gegenüber seinem treuen Kollegen, der hier seine Arbeit erledigt nicht einmal ein kleines Versprechen hält, das wird sich rächen! Er versprach: Ich werde jetzt jeden Tag anrufen! Pah! Lüge! Dreiste! Nicht einmal hat er sich seit drei Tagen gemeldet!

Ich lasse jetzt alle Blumen vertrocknen und lasse bevor ich in Urlaub gehe, alles liegen, damit er es am A... hat.

Samstag, Juli 24, 2010

Ich arbeite am allerhärtesten! Und jetzt Ruhe!

Wer das liest ist doof oder hat nix zu tun!

Im Blog des Kollegen Nebgen klingt in Kommentaren zu diesem Post an, dass man, wenn man viel zu tun hat, sich nicht mit Kommentaren zu Internetpräsenzen anderer beschäftigen müsse.

Derartige Kommentare lese ich auf Mailinglisten und in Blogkommentaren immer wieder. Ich denke dann immer: Wenn ihr wüsstet. Ich bin Vater, bald sogar von zwei Kindern, Ehemann, Anwalt, Buchhalter, in verschiedensten Vereinen verwantwortlich tätig und habe sogar noch Freunde;-) Natürlich kann man sich damit brüsten und anderen zu verstehen geben, dass sie nichts zu tun haben können, wenn sie sich mit etwas beschäftigen, was einen nicht interessiert.

Man kann sich aber auch in Toleranz üben. Ich schreibe auch vieles, von dem andere sagen: Was will er uns damit sagen??? Aber über Beschäftigungsmangel kann ich mich beim besten Willen nicht beschweren. Ich bin nicht bekannt für ausgeprägte Toleranz, finde es aber immer wieder interessant, wofür andere sich interessieren und bin begeistert, wie konsequent sich andere Zeit nehmen, um ihr Profil zu schärfen.

Donnerstag, Juli 22, 2010

Geldnöte? Bahnfahren!

Mindestens 15.400 € verdienen. Ohne große Vorinvestitionen. Ohne große Risiken. Einfach nur Geld verdienen.

Immer wieder wenden sich Menschen an mich, um in Erfahrung zu bringen, ob es Möglichkeiten gibt, Geld zu verdienen. Die einen suchen Arbeit, die anderen suchen Investitionsmöglichkeiten und wieder andere hätten gerne was geliehen.

Allen werde ich demnächst raten: Fahr Bahn. Natürlich nicht irgendeine Bimmelbahn, sondern schön ICE. Und immer nur dann, wenn es richtig heiß ist. Klingt komisch, lohnt sich aber. Zwischenzeitlich wurden für alle Fahrer, die aufgrund Hitzestaus zum Arzt mussten, 500,- € ausgelobt.

D.h. ein ICE-Ticket gekauft, 50 €, umkippen oder schlecht aussehen, kostet nix, zum Arzt, 10 € Praxisgebühr, krankschreiben lassen, kostet nix, dann 500,- € von der Bahn, macht im Ergebnis 440 € plus. 35 heiße Sommertage im Jahr wird es geben, macht mindestens 15.400 €.

Mittwoch, Juli 21, 2010

Freie Knasti-Oberkörper und Vergewaltigung!

Schönes Nümmerchen auf dem Fensterbrett, danach drei Wochen Krankenhaus. Geschickt. In welchen Fällen gilt das als Arbeitsunfall???

Es ist auf bizarre Art immer wieder interessant und auch beruhigend, wenn man Neuigkeiten aus der Welt erfährt. Ich wäre glaube ich, nicht unbedingt gerne prominent oder auch nur der Bildzeitung bekannt, aber gut, dass die Jungs ihren Job immer wieder aufs Neue machen und Abwechslung in den Pressealltag bringen.

Heute gab es mal wieder Bild-Zeitung at its best. Besser könnte ich auch nicht berichten. Vergewaltigung im Jugendcamp, Kachelmann sonnt sich, Liliana betrügt Lothar und beim Sex am Fenster kann man auch aus dem Fenster fallen. Die Schlagzeilen der heutigen Onlineausgabe der Bild sind einfach der Verkaufsschlager schlechthin. Ich liebe den täglichen Ausflug in die Boulevardwelt.

Montag, Juli 19, 2010

Ich zeig se alle an!

Ich werde sie verfolgen, hassen und für Ihre Missetaten bluten lassen!

Es ist ja allgemeinhin bekannt, dass es die ein oder andere Spamnachricht ins Postfach spült, wenn man sich unter Angabe der Email-Adresse im Internet tummelt. Soweit so gut oder so schlecht.

Man hat sich daran gewöhnt und lebt damit, dass man Hinweise dazu erhält, wie man seine Knospe im Bett länger glücklich machen kann, wie das primäre Geschlechtsorgan länger wird oder wie man besonders kostengünstig zu blauen Pillen oder Parkplatzkontakten kommt. Manchmal ist ein zarter Hinweis verborgen, dass eventuell aufgerufene Seiten kostenpflichtig sein könnten oder man hat möglicherweise bei Verfolgung eines Links plötzlich einen schwarzen Bildschirm und rote Zahlen auf dem Konto.

Aber was mich aufregt: Die Verbrecher schicken mir in letzter Zeit nichts mehr für die Potenz, sondern fast nur noch Mails zum Thema Abnehmen! Jetzt reicht es mir!

Samstag, Juli 17, 2010

Ich werde mich schon wieder verfahren!

Das ist schon eine Krux mit dem Motorradfahren! Es ist laut, es ist schnell und es ist manchmal auch naß und windig. Jetzt musste ich erstmal neue Kleidung anschaffen, damit ich nicht immer so schwitze wir ein Schwein. Aber das allerschlimmste ist, dass es unglaublich schwierig ist, ein Navi bei höheren Geschwindigkeiten oder Sonneneinstrahlung zu beachten, also verfährt man sich. Noch schlimmer ist es aber in bekanntem Terrain, da verfahre ich mich insbesondere bei schönem Wetter immer wieder, ein Schelm der Böses dabei denkt. Heute kann ich meine Kleine wieder abholen, nachdem die Elektrik überholt wurde und ich weiß jetzt schon, dass ich mich verfahren werde, wenn es nicht regnet ;-)

Freitag, Juli 16, 2010

Frau Braun, ich esse besser!

Werte Frau Kollegin Braun! Nachdem ich Ihnen nun bereits virtuell eine Handtasche verschafft habe, fühle ich mich berufen, Ihnen einen Lebensrat zu geben.

Essen Sie nicht mehr so schlechte Sachen in ungemütlicher Atmosphäre! Wenn Sie Ihren Eltern schon bei EDV-Problemen helfen, können Sie auch eine Gegenleistung in Anspruch nehmen, die Ihr Leben am Limit wieder ein wenig gerade rückt. Zunächst einmal der Hinweis: Essen am Tage bringt unnötige Kalorien, die sowohl der Fitness als auch dem Körper schaden. Essen Sie tagsüber ncihts, sondern erfreuen sich an Kaltgetränken und einem Kaffee!

Abends laden Sie sich dann bei Ihren Eltern ein. Bei mir gab es gestern im windbefrischten Garten leckere Schnitzel und selbstgemachten Kartoffelsalat mit gleichzeitiger Kinderbetreuung! Ich liebe meinen Eltern!

Donnerstag, Juli 15, 2010

Ich wollte nicht fummeln, nur reden!

Es ist herrlich... Grundsätzlich sind Gespräche mit Mandanten immer ein schwieriges Feld, insbesondere, wenn es um nicht unerhebliche Vorwürfe geht. Soweit, so gut. Ich war also auf meiner Reise in einen einschlägigen Zweitwohnsitz bereits gedanklich damit beschäftigt, die Sach- und Rechtslage durchzugehen, um zum Einen auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein und zum Anderen dem Mandanten den Eindruck zu vermitteln, dass er in guten Händen ist. Als ich hinter den Pforten angekommen war, wurde ich freundlich begrüßt und mein Mandant ließ mich wissen, dass er sich noch kurz frisch machen wolle. Ok... Dann wurden wir in einen angrenzenden Trakt geführt. Dann kamen wir in das Besprechungszimmer und da dachte ich so bei mir: Mandant hat sich frisch gemacht und die Zimmer sehen aus wie Begegnungszimmer, super!

Am Ende wurde dann doch nur gesprochen, der Mandant war hochzufrieden und ich erleichtert ;-)

Danke, lieber Carsten! Das hast du mir verdorben!

Ich konnte dieses drecklige Bild schon nicht mehr ertragen! Jeden Tag dürstete es mich nach Neuigkeiten! und jeden Tag gab es dann wieder dieses Extrabreit! Furchtbare Qualen habe ich ausgestanden!

Ich dachte schon, Du hättest schlecht verteidigt und wärst deswegen unter die Räder gekommen! Mein Post für heute war eigentlich schon klar:

Wo ist Carsten H.?


Das wäre der Renner schlechthin geworden! Tausende Zugriffe, halbseidene Andeutungen. Und? Was bleibt? Er war in Urlaub!

Ich hoffe Du hast Dich gut erholt!

Da wird der Hund einfach krank!

Unglaublich. Aber leider passiert das immer wieder. Jeder kennt das, aber es ist immer wieder ärgerlich.

Da plane ich meine Termine gründlich. Koordiniere die Strecke so, dass ich auch etwas Genuss mit dem Motorrad eingeplant habe und freue mich schon auf den lieblichen Ausritt. Alles ist wunderbar vorbereitet. Dann der Anruf, dass mein Mandant krank ist. Toll. Jetzt habe ich nur die Hälfte der Strecke, der schönste Teil fehlt und außerdem ist es windig und Regen droht.

Murphys Gesetz.

Dienstag, Juli 13, 2010

Ich verstehe dieses Gerichtsdeutsch nicht!

Ich auch nicht. Was will uns der Verfasser dieses Beschlusses damit sagen? Leidet er unter Gehirnverspannungen, die sich durch Artikulationsverrenkungen äußern?

Schwer haben wir es, wir armen Anwälte.

Es ist die Originalformulierung eines Mandanten in einer Email. Das ist grundsätzlich nichts Neues für uns. Wir kennen das. Man versteht einfach nicht, was die schreiben. Aber den Beschluss, der da zugestellt wurde, den konnte man tatsächlich schwerlich verstehen. Warum kann man nicht für den "Verbraucher" einfacher formulieren? Wir müssen unseren Mandanten doch auch verständlich erklären, was wir meinen. Aber wie immer ist das Leben ungerecht. Die Gerichte und Ämter schreiben, was sie wollen und wir müssen das dann später den Mandanten erklären. Und das, obwohl wir manchmal selbst gar nicht wissen, was das Gegenüber uns damit sagen will.

Du hast doch nicht alle Latten am Zaun!

Der Mandant wird wieder kommen. Er kann mich leiden und ich ihn auch.

Ich weiß nicht, ob ich das als Kompliment werten soll oder ob ich meine Umgehensweise mit den Mandanten verändern sollte. Ich denke ich werde weiterhin so bleiben, wie ich bin und meine Mandanten auch weiterhin feundschaftlich und herzlich behandeln, auch wenn das möglicherweise der ein oder andere falsch versteht.

Da war ich mal nett zu einem Mandanten, habe die ein oder andere Frage mit ihm erörtert, ohne gesondert etwas zu berechnen und habe ihm auch einen guten Preis für eine Verteidigung gemacht, die mir aussichtsreich erschien. Im Ergebnis konnte ich eine Einstellung für den Mandanten erzielen. Als wir uns dann aus dem Gericht bewegten und vor der Tür das Ergebnis noch einmal Revue passieren ließen, kam die Frage, mit der ich nicht gerechnet hatte: Mein Auto ist kaputt, kannst Du mir Geld leihen.

Ich reagierte, wie oben geschrieben, höchst angemessen. Das war eine sozialadäquate Antwort, die verstanden wurde.

Samstag, Juli 10, 2010

Der Kraken sitzt ganz schön in der Bronze!

Ich habe schon lange keine Tintenfischringe gegessen, aber bei dem Krakenorakel könnte ich fast Appetit bekommen. Es hatte doch Schuld! Oder haben wir einfach nur schlecht gespielt???

NEIN!!!

Es ist schon ganz schön erstaunlich. Irgendwer hat mal gesagt, dass man aus Scheiße kein Gold machen kann. Das mag eine richtige Weisheit sein. Allerdings hat derjenige nicht die Bronze ausgeschlossen. Immerhin. Andere würden sagen, verdammte Axt, wir haben verloren, wir fahren mit gesenktem Haupt nachhause. Aber nicht Lahm, der jubelt das Spiel um den Dritten Platz derart hoch, dass es einem die Tränen in die Augen treibt. Es ist nicht mehr das Spiel der Verlierer, sondern das Spiel um Bronze und ein Sieg würde einem ein gutes Gefühl für die Heimreise geben...

Also gut, liebes Krakenorakel, Du sitzt ganz schön in der Bronze, denn ich bin nicht der einzige, der ab und zu mal Hunger bekommt!

Freitag, Juli 09, 2010

Das wollte ich immer schonmal machen

Ich durfte es tun! Egal, ob dafür jemand Verständnis hat oder nicht, ich fand es cool!

Es gibt Dinge, von denen man sich denkt: Das würde ich gerne mal machen. Bei dem einen ist das Fallschirmspringen, beim nächsten Heuschrecken essen oder einfach nur zelten. Für einen befreundeten Justizbediensteten haben wir im Freundeskreis gesammelt und ihm eine Baggerfahrt begutscheint.

Meine Wünsche sind da durchaus bescheidener, ich wollte gerne Vater werden, wollte gerne Motorradfahren und auch ein weiterer Wunsch lag mir schon länger auf der Seele. Und auch dieser Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Ich war bei einem lauschigen Pläuschchen vor der Verhandlung mit den Beteiligten übereingekommen, dass eine Einstellung das beste Ergebnis für alle darstellen würde. Ich ging nach draußen, um es meinem Mandanten auch näher zu bringen, kam wieder rein und erhielt die Aufforderung, zur Sache aufzurufen!

In der Strafsache XXX bitte alle Beteiligten in Saal XX eintreten!

Mittwoch, Juli 07, 2010

Die Schwalben fliegen tief, es geht gut für Sie aus!

Es gibt Fälle, die gibt es gar nicht und es gibt Mandanten, die sollte es gar nicht geben. Finde ich zumindest, manchmal. Ich hatte mal wieder so einen dankbaren Fall liegen, bei dem man nun nach erster Betrachtung überhaupt noch nicht einschätzen konnte, wie es laufen würde. Auch bei zweiter nicht wirklich... Bei dritter verdammt noch mal auch nicht. Und wie es der Zufall so will, eigentlich, wie es immer ist, möchte genau dieser Mandant aber ganz genau wissen, wie es laufen wird und was genau wann passieren wird und wenn es schon Schätzungen sein müssen, dann so präzise wie möglich. Nach dem 17ten Anruf und dem dritten Besuch dann die Erlösung: Es fliegt ein Vogel an meinem Fenster vorbei.

Der Mandant bleibt, ich bin gespannt, wie es läuft.

Freitag, Juli 02, 2010

Plötzlich wird er böse und laut!

Nach dem Plädoyer der Verteidigung brach das Gewitter über uns herein! Keiner hatte es geahnt und es war auch beim besten Willen nicht vorhersehbar.

Ich war gestern wieder mal bei einem heimatnahen Amtsgericht. Es ging um einen nicht unerheblichen Vorwurf, wobei der Mandant eine etwas unerquickliche strafrechtliche Vorgeschichte beizusteuern hatte. Nichtsdestotrotz pflegten die juristischen Beteiligten einen freundlichen und fast herzlichen Umgang. Es wurden Gespräche geführt. Dann folgte die Verhandlung. Es begann im seichten Fahrwasser, der Vorsitzende war ruhig und besonnen, der Staatsanwalt höflich und zuvorkommend und der Verteidiger, wie auch sonst, freundlich und zurückhaltend. Der Angeklagte beschränkte sich auf die Notwendigkeiten und machte weder einen gefährlichen noch einen provokanten Eindruck. Es wurde plädiert. Dann bereitete der Vorsitzende seine zu verkündende Entscheidung vor und plötzlich begann das Donnerwetter. Der Vorsitzende schrie bei der Urteilsverkündung nahezu und drosch verbal auf den Angeklagten ein. Der war völlig irritiert und die übrigen Beteiligten schauten sich fragend an. Die Energie, die der Vorsitzende an den Tag legte, war im Ergebnis wenig zielführend und auch wenig beeindruckend für die Beteiligten, da es derart gespielt erschien, dass es keine so richtig ernst nehmen konnte.

Das Urteil jedoch war ernstzunehmend, maßvoll und wurde rechtskräftig.

Donnerstag, Juli 01, 2010

Ich habe leider keinen A... in der Hose...

Das soll würdevoll gewesen sein?

Wie so oft bin ich mal wieder nicht konsequent und will eben dieses anderen öffentlich zum Vorwurf machen. Aber ich kann einfach nicht widerstehen. Ich hatte mir vorgenommen, grundsätzlich in meinem Blog keine politischen Kommentare zu verfassen. Allerdings bedeutet für uns Juristen ja grundsätzlich immer, dass es auch Ausnahmen gibt und das gestrige Gestokele um das Bundespräsidentenamt reizt zu sehr. Da ist zunächst der Herr Ministerpräsident, der seinen Vornamen wechselt und zum Bundespräsidenten wird. Der ist es schon aus Niedersachsen gewohnt, zweimal die Klatsche zu kriegen, eh er sein Amt erlangt.

Dann sind da die Abtrünnigen aus CDU, CSU und FDP, dei durch ihre Verweigerungshaltung etwas demonstrieren wollen, von dem keiner so genau weiß, was es ist, um dann im Ergebnis doch wieder den Schwanz einzuziehen.

Und zu guter Letzt haben wir da die übrigen Parteien, die sich schon während der Wahlgänge, während der Pressekonferenzen und danach gegenseitig vorwerfen, eine historische Chance verpasst zu haben. Es gab aber gar keine, wie der letzte Wahlgang bewiesen hat.

Eine fragwürdige Veranstaltung, die mich ernsthaft an die Idee erinnert, man könne bestimmte Ämter direkt durchs Volk wählen lassen.

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