Dienstag, Oktober 28, 2008

Kontrolle am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen

Heute morgen halb acht in Deutschland!
Für Schokoladen-Milchcreme-Waffeln also eindeutig zu früh, obwohl...
Ein vermeintlich netter Mann mit greller Weste und so einer Art leuchtenden Bratpfanne bittet mich höflich durch Zeichen , an die Seite zu fahren und ich richte mich auf eine etwas längere Prozedur ein, die ungemütlich werden könnte. Meine Scheiben sind beschlagen, die Beleuchtung ist nicht ordnungsgemäß, der Verbandkasten ist abgelaufen, mein Warndreieck liegt irgendwo, zum Glück habe ich keine berauschenden Mittel zu mir genommen. Noch nicht, denke ich so bei mir...
Dann öffne ich meine Tür und ein freundliches weibliches Gesicht lächelt mich an. Die junge Dame lächelte so freundlich, dass ich schon dachte, ich selbst sei der Grund, dass ich angehalten wurde. Sie bittet mich um meinen Führerschein und meinen Fahrzeugschein. Angesichts meiner erwarteten Situation erspare ich mir den Scherz, dass ich keinen Fahrzeugschein mehr habe. Heißt ja jetzt anders. Ich händige die Unterlagen aus. Ein unbedeutender, zumindest kein prüfender Blick auf die Papiere. Bitte jetzt Verbandkasten und Warndreieck. Ich öffne den Kofferaum, da fliegt schon das Dreieck rum. Ich öffne das Fach für den Verbandkasten, auch hier keine Prüfung.
Dann wünscht sie mir noch eine gute Fahrt und winkt mich aus der Lücke, weil ich durch die beschlagenen Scheiben nichts sehen kann.
Ich danke für die Freundlichkeit am Morgen!

Montag, Oktober 27, 2008

Eltern treten die Verfassung mit Füßen

Ich war ob dieser Erkenntnis schockiert!
Zum Einen, weil ich die juristische Erkenntnis als tatsächlich spannend erachte, zum Anderen, weil ich überrascht war, auf welche Gedanken man kommt, wenn man mal einen Tag frei macht.
Ich bin ein Verfechter unserer Verfassung, weil ich sie für eine der besten der Welt erachte. Inhalt der Verfassung ist das Gewaltenteilungsprinzip und ich musste erschrocken feststellen, dass meine Frau und ich als Eltern tagtäglich gegen dieses Prinzip verstoßen. Was, wenn mein Kind irgendwann dahinterkommt?
Wir als Eltern sind die gesetzgebende, die ausführende und die rechtsprechende Gewalt gleichzeitig. Wir beschließen: Tapete bemalen ist verboten, meine Frau entdeckt ein Vergehen dieser Art und leitet ein Ermittlungsverfahren ein, möglicherweise vernimmt sie auch gleich die Tatverdächtige, um die Schuldfrage zu klären und im Anschluss fällt sie auch noch das Urteil!
Ein Skandal!

Samstag, Oktober 25, 2008

Vom juristischen Ziehsohn: Werner mach weiter wie bisher!

Wieviele Zugriffe ich bekomme, ist mir auch egal, ich möchte nur, dass die Kritiker von Werner Siebers das Lesen, was ich zu sagen habe.
Liebe Lesergemeinde bei Jurablogs und anderen Orts. Ich bin heute Mittag ins Büro gekommen und habe die geposteten Beiträge gelesen, wie auch die Kommentare zu den einzelnen Beiträgen.
Dann habe ich nachgedacht. Und dann habe ich mich nach reiflicher Überlegung entschlossen, meinen persönlichen Kommentar hierzu zu posten, auch wenn der ein oder andere meinen Post für einen Gefälligkeitsdienst hält! Ist es aber nicht!
Er schreibt und lebt auf seine eigene Weise, ein Rückschluss auf seine Standesgesinnung oder seine juristischen Eigenschaften wäre aber falsch und mit Verlaub, fernab der täglichen Realität.
Mein juristischer Ziehvater und so darf ich ihn mit Fug und Recht nennen, ist alles andere als ein juristischer Pornograph, der nur durch Zufall die Berufsbezeichnung Rechtsanwalt führt und Fachanwalt für Strafrecht ist. Dem Kritisierten ist es zu verdanken, dass viele Strafverteidiger das gelernt haben, was sie zwischenzeitlich erfolgreich macht. Durch seine Schule sind viele Fachanwälte für Strafrecht gegangen und sind stolz darauf.
Gerade seine Art hat es dem ein oder anderen schmackhaft gemacht, der Anwaltschaft beizutreten, was bei den meisten zumindest aus Sicht der Mandanten als Gewinn zu bezeichnen ist.
Wenn er denn unkonventionell für einen Jurablog postet, dann lässt dies nicht auf eine geringwertige Qualifikation schließen, sondern allenfalls auf das Erkennen von Bedürfnissen und eine gehörige Portion Lockerheit. Wieso muss ein Blog eines Anwalts lediglich juristische Themen beinhalten? Ein Blog ist ein Tagebuch. Dass dort zwangsläufig hin und wieder ein juristischer Bezug besteht, liegt auf der Hand. Aber in mein Tagebuch schreibe ich, was mich bewegt, was ich spannend finde oder etwas, von dem ich meine, es könnte auch andere belustigen. So liegt der Fall hier! Wenn der eine nur juristisches Informationsmaterial zur Kenntnis nehmen möchte, möge er den Blog von Werner meiden, möchte er zwischendrin ein wenig Auflockerung, möge er Werners Blog lesen!
Ich jedenfalls weiß, dass Werner standesgemäßer ist, als viele andere Kollegen, auch wenn er "Der Dicke mit dem Zopf" ist!

Freitag, Oktober 24, 2008

Warum weinen die Frauen immer, wenn ich schlafen will?

Oder: Ist meine Müdigkeit Ursache allen Übels oder Herr D.?
Dem ganzen Bericht vorausgeschickt. Ich bin nicht unbedingt ein Frauenversteher, aber es ist mir auch nicht wesensfremd, ab und zu mal Verständnis für die Sorgen und Nöte von Frauen zu haben. Aber es gibt Tage, an denen es dann einfach ein bißchen Dicke kommt! Gestern Nachmittag übermannte mich nach einem Gerichtstermin die Müdigkeit und ich wollte nur ein bißchen vor mich hindämmern und einen Kaffee genießen. Da kam eine von mir "gepflegte" Mandantin und teilte mir weinend über eine dreiviertel Stunde mit, wie schwer sie das Schicksal schon wieder getroffen habe. Nachdem ich das gerade noch so ertragen konnte und diverse andere Mandanten durchgeschleust hatte, verspürte ich den Drang nach Heimfahrt, Mahlzeit und Schlaf. Dem gab ich nach, sagen wir: dem wollte ich nachgeben.
Zuhause angekommen gab es dann tatsächlich eine warme Mahlzeit, eine rätselnde Frau und ein schlafendes Kind, welch himmlischer Zustand! Der Fernseher läuft, ich lege mich hin und versuche zu schlafen. Grundsätzlich ein großes Vergnügen bei Fernsehen zu schlafen, aber heute sollten meine Nerven noch strapaziert werden. Es lief Popstars! Abgesehen davon, dass Herr D echt ein bißchen nervt, heulen diese Mini-Diven in einer Tour, wie böse die Welt zu Ihnen ist, um den Zuschauer zu verstehen zu geben, wie scheiße das Leben in einem Fünf-Sterne-Hotel bei 35 Grad im Schatten sein muss, wenn man dazu ein bißchen tanzen muss. Egal es nervte schon wieder.
Als ich dann so langsam damit fertig geworden war und ich wieder einschlafen wollte, wurde das Geheule des Tages dann noch übertroffen, durch hysterische Geschreie und Geweine der Familie von den "Hilfe ich bin ein Star und schwanger oder so ähnlich, Hauptsache ich bin mal wieder im Fernsehen"-Leuten, weil das Kind geboren und dann in den Brutkasten gesteckt wurde!
Danke auch! Ich wollte nur schlafen!

Donnerstag, Oktober 23, 2008

Pfefferspray statt Sekt

Eine Furie wütet, ja, diesmal war es die Frau! Sonst hätte es ja auch geheißen: Pfefferspray statt Bier!
Ich lebe in einem kleinen Ort und habe auf Hochzeiten schon Vieles erlebt. Ganz beliebt ist immer wieder Streit zwischen anwesenden Paaren, die sich während der Hochzeitsfeier uneinig in Bezug auf die weitere Beziehungsentwicklung sind. Auch gern gesehen sind Streitigkeiten über das Fangen des Brautstraußes und die damit verbundene moralische Verpflichtung, binnen Jahresfrist zu ehelichen.
Der Grund der hier berichteten Streitigkeit bleibt allerdings leider ungeklärt.
Allerdings ist es schon spannend, dass nicht der Mann ob seiner vermeintlichen Eheverpflichtung seiner Selbstkontrolle verlustig geht, sondern dass die Dame des Herzens durch Beamte nicht zurückgehalten werden konnte, bis diese Pfefferspray einsetzten.

Mittwoch, Oktober 22, 2008

Sarg-Sharing, die neue Art des Sparens!

Der Tote wird nichts mitbekommen und die Erben freuts!
Mein Kollege und ich hatten heute mal wieder ein interessantes Gespräch. Eigentlich haben wir häufig interessante Gespräche... Egal... Was ich sagen will:
Wir unterhielten uns über meinen gestrigen Blogeintrag zum Thema Beerdigungen. Hierbei kam mein Kollege dann auf einen Fall von dem er gehört habe. Bestattungsunternehmer hätten den Hinterbliebenen schöne Särge verkauft und diese dann aber nach der Trauerfeier nicht mit verbrannt, sondern die Leichen umgebettet und den Sarg erneut verkauft.
Das dürfte wohl strafbar sein. Was aber, wenn man das Ganze offiziell vereinbart. Das sogenannte Sarg-Sharing! Die Hinterbliebenen bekommen zur Trauerfeier oder Totenwache einen wunderschönen Sarg zur Verfügung gestellt und bevor es in die Erde oder in den Ofen geht, gibt es die Apfelsinenkiste!
Die Geschäftsidee setzt natürlich die Verschwiegenheit der Beteiligten voraus.

Dienstag, Oktober 21, 2008

Fehlt die Urne oder fehlt sie nicht?

Fröhliches Rätselraten, Makabre Kombinationen und Juristisches?
Das sind ja gleich drei Wünsche auf einmal!
Ich lese nach freundlichem Hinweis eines Kollegen in der Süddeutschen einen Bericht über den natürlichen Fluchtreflex und schlechtes Gewissen als Ursache für die Verkehrsunfallflucht. Hierbei wird natürlich auch der Tod der Opfer angesprochen.
Als aufmerksamer Leser verfolge ich natürlich das Interview bis zum Ende und auf was stoße ich? Auf eine Anzeige vom Bestattungsinstitut Aarau: Bestattungen für 499,- €, Würdevoll muss nicht teuer sein.
Ich war interessiert und habe die natürliche Hemmschwelle überwunden und die Seite mal aufgerufen und finde tatsächlich diese Leistungsbeschreibung.
Und jetzt die Preisfrage: Ist da die Urne mit drin im Preis oder nicht?

Rieder kauft Hotel und Bürgermeister zieht auf Campingplatz!

Gerade habe ich im Radio vernommen, dass es wohl durch Herrn Rieder zum Kauf eines Hotels kommen wird, weil die Gemeinde, die versucht hatte, das Objekt im Wege eines Vorkaufsrechts zu erwerben, nicht genug Geld aufbringen konnte.
Dann komme ich ins Büro und gönne mir ein paar Zeilen http://www.bild.de/ und was lese ich da?
Der Bürgermeister einer bayerischen Gemeinde muss auf den Campingplatz ziehen, weil er seine Miete nicht bezahlen kann. Begründung: Politiker verdienen nicht genug Geld.
Wäre der Bürgermeister doch nur Anwalt geworden, dann würde er jetzt nicht auf dem Campingplatz, sondern in einem Hotel leben...

Donnerstag, Oktober 16, 2008

Zwei Anwälte und ein Frühstückspuff

Wir waren uns einig. Mein Kollege und ich haben uns heute morgen ein wenig unterhalten, während wir uns mental auf den Arbeitstag vorbereiteten.
Wir unterhielten uns über verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten, die man statt Arbeit wählen könnte und da fiel meinem Kollegen ein, dass es auch andere Dinge außer Auto fahren gäbe.
Er meinte wir könnten auch in den Puff gehen. Ja sicher, die haben ja auch im diese Zeit auf! Seine Antwort: Er habe erfahren, dass es Etablissements gäbe, die morgens geöffnet hätten und Frühstücksbuffett anbieten würden.
Abgesehen von der Tatsache, dass ich der Nutzung eines solchen Etablissements schon grundsätzlich nichts abgewinnen könnte, finde ich einen solchen Besuch am Morgen besonders unattraktiv. Morgens will ich meine Ruhe, einen Kaffee und meinen Blog!
Der Kollege verwechselt das bestimmt mit den Kaufhäusern, wo es Frühstückbuffett gibt, weil dort auf den Toiletten Automaten für Präservative hängen!

Dienstag, Oktober 14, 2008

Erst denken, dann schreiben! Mein Blog und Erwachsenenspielzeug

Es war gestern mal wieder ein Tag wie jeder andere, der trist und grau begann und an dem man eigentlich schon überhaupt nichts Gutes erwartet... Ich begab mich ins Büro und fing an zu arbeiten und bloggte ein wenig. Gegen Mittag dann erzähle ich meinem Kollegen von dem Mandanten über den ich gestern schrieb und sagte ihm, ich hätte dazu auch was gepostet.
Das war mein Fehler! Er erinnert meine Blogadresse nicht vollständig und gibt deswegen Handschellen bei google ein. Was erscheint als Erstes? Dildoking! (Den Link verkneife ich mir...)
Danach war der Tag nicht nur trist und grau, nein er war plötzlich extrem schlecht und das Mobben nahm wieder seinen Lauf!
Hätte ich doch nur bei meinem Blog-Namen nachgedacht...

Montag, Oktober 13, 2008

"Eh die fährt, fahr ich lieber besoffen!"

Ich hatte gerade ein Mandantengespräche, das so denkwürdig war, dass ich es unbedingt posten muss!
Zugegebenermaßen, ich bin auch nicht völlig vorurteilsfrei, ich denke auch, dass meine Frau schlechter Auto fährt als ich, aber das hätte selbst ich nicht fertig gebracht.
Mein Mandant sitzt bei mir, weil er unter Alkoholeinfluss mit seinem Auto im öffentlichen Straßenverkehr unterwegs war. Seine nüchterne Frau saß auf dem Beifahrersitz...
Er erzählte mir, dass man gemeinsam auf einer Feier gewesen sei und er in exzessiver Form dem Alkohol zugesprochen hatte. Als es dann auf den Heimweg gehen sollte, bot sich seine Frau an, das Fahrzeug zu führen, da er wohl nicht mehr dazu imstande sei.
Er lehnte dieses Angebot dankend ab und hatte dabei nach eigener Darstellung nur die Sicherheit des Straßenverkehrs im Auge: Haben Sie meine Frau schonmal fahren sehen, die fährt so besch...., dass es sicherer ist, wenn ich besoffen fahre!
Gut, man kann sich darüber streiten, wer der bessere Autofahrer ist, aber es gibt Situationen, in denen ich das nicht diskutieren würde.
Ich hoffe, dass seine Vorurteile sich durch die ihn erwartende Strafe etwas abmildern werden.
Jetzt muss er nur noch seiner Frau erklären, dass sie ihn die nächsten Monaten fahren soll. Ich sag nur: Herzlichen Glückwunsch!

Bankenkrise ist wie Krankenwagen fahren...

Oder: Der, dem geholfen wird, der muss es auch bezahlen!
Interessantes gab es heute morgen im Radio zu vernehmen.
Bei dem niedersächsischen Privatsender ffn wurde anlässlich der Bankenkrise der Finanzminister Möllring eingeladen. Er sollte sich den Fragen der Zuhörer stellen.
Besonders interessant fand ich die Stellungnahme des Ministers zu der Frage, ob die Bürger jetzt über die Steuern das Geld zahlen müssen, was die Banken verbrannt haben. Schließlich habe sich ja der Staat für einen Milliardenbetrag verbürgt.
Hierzu antwortete der Minister, dass es sich ja nur um eine Bürgschaft handele und die Gebühren, die hierfür anfielen, müssten die Banken bezahlen, wenn es ihnen wirtschaftlich besser ginge. Der dem geholfen würde, der müsse das schließlich bezahlen, so sei das ja immer und überall. Zum Beispiel wenn es jemandem schlecht ginge und dieser einen Notarztwagen riefe, der müsse den im Anschluss auch zahlen.
Nun ja... Zahlt das nicht über die Krankenkasse doch die Solidargemeinschaft der Krankenversicherten? Wird nicht die Bank vielleicht ihre Gebühren erhöhen und ich zahle es dann? Was ist eigentlich, wenn die Bürgschaft in Anspruch genommen wird und die Bank danach pleite geht? Zahlen wir das dann nicht doch? Fragen über Fragen...

Sonntag, Oktober 12, 2008

Aufzug im Brand- und im Diebstahlsfalle bitte nicht benutzen!

Oder: Glück im Unglück: Zelle größer als Fahrstuhl!
Manchmal ist es wunderbar, morgens beim Frühstücken in Ruhe Zeitung zu lesen! Ich habe heute in der Neuen Peiner Woche eine Nachrichtenmeldung aus Berlin gelesen.
Ein Einbrecher begab sich in einem Bürogebäude auf Beutezug. Er wurde offensichtlich auch tatsächlich reichlich fündig und eignete sich vier Laptops an. So weit so gut. Aber dann macht er einen folgenschweren Fehler: Er benutzt für den Rückzug einen Fahrstuhl. Dieser bleibt stehen. Wunderbar... Ich würde sagen: Herzlichen Glückwunsch!
Er betätigt den Notruf. Der Aufzugswartungsdienst kommt und befreit ihn. Dieser wiederum betätigt auch einen Notruf. Die Polizei kommt und steckt ihn vermutlich in eine Zelle.
Es fallen einem zu diesem Abenteuer soviele gemeine Sprüche ein, dass ihm einzig der Trost bleiben dürfte, dass die Zelle größer ist als der Fahrstuhl!

Freitag, Oktober 10, 2008

Sonderbotschafter des Deutschen Reiches vor Gericht!

Befangenheitsantrag der geschäftsführenden Deutschen Reichsregierung gegen einen Amtsrichter.
Die Justiz der BRD sei für den Angeklagten nicht zuständig! Die BRD sei nur ein Provisiorium der Wirtschaftvereinigung und nicht der legitime Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches. Für den Angeklagten ist der Staat Preußen noch existent.
Dies und noch viel mehr schreibt die Peiner Allgemeine Zeitung über diesen denkenswerten Prozess.
Möglicherweise dürfte es in Betracht zu ziehen sein, die Schuldfähigkeit des Angeklagten auf den Prüfstand zu stellen, zumal der geschilderte Vorfall nicht der einzige ist...

Donnerstag, Oktober 09, 2008

Gehen Sie bitte, Sie nerven mich!

Lieber Mandant, ab heute sind zwei Wochen des Monats herum. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich mich nicht mehr in der Lage sehe, mit Ihnen zu telefonieren, geschweige denn, Sie persönlich in Empfang zu nehmen.
Ich bin nämlich genervt!
So oder so ähnlich werde ich wohl demnächst nach zwei Arbeitswochen eines jeden Monats auf Mandatsanfragen reagieren. Warum?
Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit, zugegebenermaßen etwas später als sonst, habe ich einen niedersächsischen Privatsender gehört. Dieser Sender sucht derzeit Menschen, die den schlimmsten Job Niedersachsens haben. Heute meldete sich eine Dame, die, sofern ich das richtig mitbekommen habe, im Altenheim arbeitet.
Befragt zu dem Hintergrund, warum dieser Job so schlimm sei, antwortete sie, dass sie 150 Stunden im Monat arbeiten müsse und bei dieser immensen Arbeitszeit irgendwann die Leute anfangen würden zu nerven.
Ich habe dann sofort darüber nachgedacht, dass ich dieses Pensum spätesten nach zwei Wochen erreicht habe... Ich habe mir vorgestellt, wie das dann bei mir aussehen müsste...
Ich habe danach dann an meine Oma gedacht und war froh, dass die zuhause bei meinen Eltern sitzt und nicht mit leicht reizbaren Personen umgehen muss, wenn zwei Wochen des Monats rum sind.

Mittwoch, Oktober 08, 2008

Gleichstellung für Anfänger oder ich bin noch nicht so weit...

Es war heute morgen.
Es war 7.00 Uhr.
Ich fahre bei meinem Bäcker vor.
Die Backstube ist erleuchtet, aber niemand zu sehen.
Ich gehe rein. Ich drücke die Bimmel und fühle mich plötzlich unwohl. Ein merkwürdiges Gefühl beschleicht mich!
Aus dem Zimmer hinter dem Verkaufsraum kommt ein Mann! Ja, ein Mann! Und er fragt mich auch noch, was er für mich tun könnte!
Ich gebe zu, dass ich zunächst einmal perplex war. Es war für mich ein völlig ungewohntes Bild, dass ein Mann mich in einer Bäckerei bedient! Man bin ich tolerant! Ich habe meine Brötchen wie immer bekommen, habe dasselbe bezahlt wie sonst auch und mir wurde, wie sonst auch, noch ein schöner Tag gewünscht! Die Brötchen schmecken auch wie sonst...
Jetzt bin ich soweit, als nächstes gehe ich zum Friseur und lasse mir von einem Mann die Haare schneiden...

Sex oder Schläge

Das ist hier die Frage!
Zunächst wollte ich eigentlich nicht darüber schreiben, aber es ist für mich einfach zu verwunderlich gewesen, als dass ich es der Allgemeinheit vorenthalten könnte.
Ich begleite einen Mandanten im Rahmen des Strafvollzugs, weil es nicht ganz unkompliziert ist und er meiner Hilfe bedarf.
Anlässlich mancher Äußerungen bin ich mittlerweile davon überzeugt, dass es richtig war, mich hinzu zu ziehen.
Wir telefonierten am gestrigen Tage und diskutierten bezüglich begehrter Lockerungen eine ablehnende Entscheidung des Justizministeriums. Mein Mandant echauffierte sich ob dieser Entscheidung und führte als Argument dafür, dass ihm weitere Lockerungen zu gewähren sein als Argument an,
er habe sich während seiner gesamten Haftzeit zu keinem Zeitpunkt mit einem anderen Inhaftierten körperlich betätigt.
Bei mir erfolgte als Nächstes nur Schweigen, während ich überlegte, ob er ernstahft vortragen wollte, dass er keinen Sex mit Mitgefangenen gehabt habe.
Das Rätsel löste sich, als er mir mitteilte, dass es wohl den einen oder anderen Streit gegeben habe, er sich aber nie an körperlichen Auseinandersetzungen beteiligt habe.
Ich war beruhigt.

Dienstag, Oktober 07, 2008

Was bitte ist daran die gute Idee?

Die guten Sitten und die Erziehung, die ich von meinen Eltern genossen habe, verbieten es mir, den Originalwortlaut meiner Reaktion im Mandantengespräch wiederzugeben.
Als Strafverteidiger ist man ja nach einer gewissen Zeit schon ziemlich abgehärtet, was verrückte Ideen von Mandanten angeht. Aber anlässlich dieses Vorfalls war selbst ich doch noch einmal erstaunt. (Und das ist höflich ausgedrückt!)
Mein Mandant war mir noch den ein oder anderen Restbetrag schuldig. Bei Gelegenheit - also bei der Annahme der neuen Betrugsanklage - sprach ich ihn darauf an, dass es an der Zeit wäre, seinem Anwalt mal wieder eine Freude zu machen. Er verstand, was ich meinte und begann zu grübeln. Er sei im Moment nicht so liquide, aber er habe eine gute Idee!
Er habe im Moment Zugriff auf einen Handyvermittler, der bei Abschluss eines Handyvertrages Bargeld auszahlen würde. Er würde mir die Möglichkeit geben, gleich mehrere Verträge abzuschließen und dann könnte ich das dadurch erzielte Einkommen auf seinen Rückstand gutschreiben! Das seien bei vier Verträgen ungefähr 800,- €!
Ich habe ihm im Anschluss nicht freundlich erklärt, dass ich ja dann mein eigenes Honorar durch die Grundgebühren in Raten abzahlen würde und dass ich auch nicht wüsste, wie ich diese Einnahme dann versteuern sollte...
Ich habe ihn, meiner emotionalen Lage entsprechend, darüber aufgeklärt, dass er einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung stehen habe, in dem er sich gefahrlos entfernen könnte, bevor meine emotionale Erregung sich in körperlichen Reaktionen widerspiegelt.
Das hat er verstanden!

Montag, Oktober 06, 2008

Lieber Herr Finanzamt, ich hau in den Sack!

Es ist so furchtbar. Aber wie sagt man so schön: Geteiltes Leid ist halbes Leid...
Und ich weiß ja, ich bin nicht allein mit diesem elendigen, immer wiederkehrenden Problem.
Es ist mal wieder an der Zeit, nach freundlicher und wiederholter Aufforderung durch die Hüter der Finanzen, eine Steuererklärung zu erstellen. Gut, dass ich nichts anderes zu tun habe und Steuern nur deswegen zahle, weil ich in einem früheren Leben einmal böse gewesen bin, so muss es gewesen sein. Anders ist jedenfalls eine solche Fristsetzung schwer zu erklären.
Ich möge mich bis zum 9.10.2008 erklären. Gut, nur, dass am 10.10.2008 die Umsatzsteuervoranmeldung für das dritte Quartal fällig ist. Danke, Herr Finanzamt. Bei der Fristentaktung wird es mir bestimmt auch noch möglich sein, die Steuern, die ich zu zahlen habe, zu verdienen.
Ich jedenfalls könnte manchmal echt in den Sack hauen! Und das Beste ist, dass ich weiß: Ich bin nicht allein!

Freitag, Oktober 03, 2008

Tödlicher Apfel! Obst gefährdet den Straßenverkehr!

Dass herunterfallende Früchte eines Baumes für Unfälle und Schäden an Fahrzeugen verantwortlich sind, ist allen bekannt.
Dass auf der Straße liegende Früchte insbesondere für Motorradfahrer ein Risiko sein können, ist auch nichts Neues.
Aber dass Äpfel im Innenraum eines Fahrzeuges zur Gefahr werden, dürfte eher selten sein.
Genau das habe ich aber heute morgen auf dem Weg ins Büro festgestellt. Ich wollte heute nicht irgendetwas Süßes zur Aufheiterung mitnehmen, sondern mich gesund ernähren und habe deswegen einen Apfel mitgenommen. Achtlos legte ich ihn auf den Beifahrersitz und fuhr los. Ich möchte an dieser Stelle einräumen, dass meine Fahrweise von dem ein oder anderen wohl als sportlich bezeichnet würde...
In einer Kurve nahm das Unheil seinen Lauf, der Apfel rollte vom Beifahrersitz über die Schaltkulisse in den Fußraum meines Fahrzeuges... Gut, dass ich gerade nicht bremsen musste.
Der Apfel wurde im Anschluss wegen versuchten Totschlages zum Tode verurteilt!

Donnerstag, Oktober 02, 2008

Ich bin ein Opfer!

Der Kollege Siebers hatte soeben hier über den Ausfall eines Rechenzentrums berichtet und ich leide jetzt unter der Misswirtschaft der Banken, weil ich nicht mehr auf mein Konto zugreifen kann.

Ich hoffe, der Mangel ist schnell behoben, denn ich habe eigentlich keine Zeit, darauf zu warten, dass die Rettungspakete der einzelnen Regierungen ihre Wirkung zeigen.

Ich werde meine Gläubiger aber vorsichtshalber darüber informieren, dass die Banken Schuld an der Misere sind.

Ich bin keine bildhübsche dynamische Anwältin!

Und genau damit verdiene ich mein Geld...
In der Süddeutschen Zeitung bin ich auf einen Bericht gestoßen, der mich durchaus dazu bewegen könnte, mich woanders zu bewerben:
"Bildhübsche dynamische Anwältin gesucht"

Abzocker machen sich das Gesetz gegen Diskriminierung zu nutze: Sie fahnden nach Fehlern in Stellenanzeigen - und klagen tausende Euro ein.
Der Stellenmarkt einer Tageszeitung kann eine lukrative Sache sein - nicht nur für jemanden, der einen Job sucht, sondern auch für Leute, die eigentlich gar keinen wollen. So wie für den über 50-jährigen Herren, der sich bei einem jungen Pärchen als "Tagesmutter" für ihre zweijährige Tochter bewarb.
Da der Mann nicht nur keinerlei Erfahrung in der Kinderbetreuung, sondern offenbar auch ein Alkoholproblem hatte, lehnten die Eltern den Bewerber ab. Der zog daraufhin vor Gericht, verklagte das Paar wegen Diskriminierung und bezog sich dabei auf das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG): Die Anzeige habe sich offensichtlich ausschließlich an Frauen gerichtet. Er habe nur deshalb eine Absage bekommen, weil er ein Mann sei.
Der Kandidat, so befand das zuständige Arbeitsgericht, sei statt auf den Job nur auf eine Entschädigung ausgewesen und verlor. Doch da vor dem Arbeitsgericht in der ersten Instanz unabhängig vom Verfahrensausgang jede Partei selbst zahlen muss, blieben die Eltern auf den Gerichtskosten sitzen.
Im Weiteren wird dann berichtet, wie solche Betrügereien auffallen.
Aber zugegebenermaßen war diese Masche einer der ersten Einfälle, die ich zu eben jenem Gesetz hatte und siehe da, ich war nicht der Einzige, mit dem kleinen Unterschied, dass ich lieber bei meinen Leisten geblieben bin und diejenigen, die nun entdeckt wurden, immer noch vertreten könnte.

Bahn haftet, aber nicht für Selbstmörder!

Oder: Ist die Bahn bald pleite?
Ich habe gestern vernommen, dass das Kabinett einen Gesetzesentwurf beschlossen hat, der den Fahrgästen mehr Recht bei Verspätungen einräumt. Mein erster Gedanke: Gut, dass ich keine Anteile an der Bahn halte.
Bei Verspätungen von mehr als einer Stunde sollen 25% des Fahrpreises zu erstatten sein, bei größeren Verspätungen sogar 50%. Darüber hinaus soll den Fahrgästen demnächst die Möglichkeit gegeben werden, bei Verspätungen Alternativbeförderungen in Anspruch zu nehmen.
Ich bin früher viel Bahn gefahren und habe viele Verspätungen miterlebt. Als Student hätte ich mich über diese Regelung sehr gefreut, weil ich wesentlich besser mit meinem Geld ausgekommen wäre, wenn ich die erlittenen Verspätungen finanziell hätte umsetzen können.
Die Haftung soll ausgeschlossen sein für Fälle der höheren Gewalt, d.h. die Haftung bei Verspätungen durch Selbstmörder soll ausgeschlossen sein.
Laub auf den Schienen gilt nicht als Ausrede! Sollte das Gesetz in der Form verabschiedet werden, gibt es mit Sicherheit viele Streitfälle zu klären, es könnte ein neuer Markt werden.

Mittwoch, Oktober 01, 2008

Schweine verwüsten Peine

Die Peiner Allgemeine Zeitung berichtet hier über das Ungemach!

Wilde Wühlerei im Herzberg :

Peine.
„Das da“, sagen die Mitarbeiter der städtischen Betriebe Peine, „das waren die Wildschweine“, und deuten auf die Wiese vor dem Ehrenmal für die Kriegsgefallenen im Herzberg. Mit einer Wiese hat das runde Areal allerdings nur noch wenig gemeinsam: Die Wildschweine haben daraus einen umgepflügten Acker gemacht. Die nächtlichen Besucher des Ehrenmals im Peiner Herzberg haben ganze Arbeit geleistet. Hier war eine Rotte Wildschweine am Werk und hat die Wiese an der Kastanienallee mit Hufen und Hauern umgegraben.

Es sei die Anmerkung erlaubt, dass die Kastanienallee eine der besseren Wohngegenden von Peine ist. Schlimm, dass sich dort nun beängstigende Rotten von Schweinen heimisch fühlen. Aber für die Anwohner gibt es denn gleich auch noch Verhaltensanweisungen:

Begegnet man einem Wildschwein, sollte in jedem Fall Ruhe bewahrt werden. Das Tier spürt im ungünstigsten Fall genauso viel Angst und Unsicherheit wie der Mensch, so dass das Ausstrahlen von Ruhe und Gelassenheit die Situation entschärfen hilft. Wildschweine greifen Menschen kaum an, wenn sie die Möglichkeit zum Rückzug haben und nicht in eine Ecke gedrängt werden. Langsame Bewegungen und ausreichend Abstand sind wichtige Grundregeln, durch Hektik, nervöses Wegrennen und Angstbewegungen kann dem Tier eine Gefahr signalisiert werden, so dass es regelrecht zum Angriff gedrängt wird. Eine Bache mit Frischlingen muss in großem Abstand umgangen werden, denn sie reagiert unter Umständen ungehaltener als üblich und wird ihre Jungen notfalls unter Einsatz ihres Lebens gegen jede potenzielle Bedrohung verteidigen. Falls dennoch eine unverhoffte Begegnung erfolgt, sollte ihr durch ruhiges Stehenbleiben oder langsames Zurückziehen das Gefühl der Sicherheit und eine Fluchtmöglichkeit gegeben werden. Quelle: www.wildschweine.net

Ich habe so bei mir gedacht: Gute Wohnsiedlung hast Du erwischt! (Ich wohne woanders)

Ich hätte es im Übrigen nett gefunden, wenn man den armen Anwohnern gesagt hätte, was sie tun sollen, wenn die Rotte vor der Haustür steht!

Von Vögeln und Würmern

Der frühe Vogel fängt den Wurm!

Heute morgen ist mir wieder einmal aufgefallen, wie merkwürdig manche Sprichwörter sind.

Es ist die letzten Tage und Wochen im Büro einiges bei mir liegen geblieben. Ich war viel unterwegs und außerdem müde. Außerdem habe ich mich ja nun dem Bloggen gewidmet und da muss man doch dann auch Verständnis dafür haben, dass das ein oder andere Blatt liegen bleibt.

Zugegebenermaßen ist es auch eingerissen, dass ich erst gegen acht im Büro war, anstatt wie früher um sieben. Also habe ich mich entschlossen endlich wieder früher anzufangen, um in der Ruhe des Morgens einiges zu erledigen.

Als ich dann heute morgen um kurz vor sieben unterwegs war, da fiel mir das Sprichwort ein. Aber trotz angestrengter Beobachtung sind mir auf dem Weg ins Büro weder Vögel noch Würmer ins Auge gefallen! Klar, keinem nur halbwegs begabten Vogel oder Wurm würde es einfallen, sich bei Regen und Wind morgens im Dunkeln aus dem Nest oder dem Boden zu bewegen.

Also wer zum Teufel denkt sich solche Sprüche aus???