Freitag, September 28, 2007

Rechtliches zum Busenlecken

Oder: Die Schwierigkeit, eigenen Ansprüchen zu genügen.

Ich hatte den Vorsatz regelmäßig, soll heißen täglich, in meinem Blog interessantes aus meinem Alltag und aus der täglichen Presse zu veröffentlichen.

Ein schwieriges Unterfangen, wenn man versucht, mit einem gewissen Anspruch, gern auch juristisch, zu schreiben...

Nach meiner sechzehntägigen Abstinenz stelle ich fest, dass dies wohl sogar unmöglich sein dürfte, wenn man sich nicht mehrere Stunden am Tag mit der Aufbereitung von Neuigkeiten beschäftigen kann...

Immer wieder erlebe ich Interessantes... Dann will ich schreiben und denke so bei mir: Das ist nicht der Kracher, lass es lieber bleiben.

Dann lese ich in einem für seriöse und wissenschaftlich aufbereitete Beiträge einschlägig bekannten Tagblatt, dass die Freundin des Prinzen Harry aufgefallen ist, weil sie einer Freundin in einem Club am Busen geleckt habe und denke so bei mir: Ein echter Kracher! Aber lass es, ist doch ziemlich schlüpfrig...

Also wieder kein Treffer. Jetzt könnte ich natürlich, um meinen eigenen Anprüchen zu genügen, den Busenlecksachverhalt juristisch aufbereiten und über Sinn und Unsinn eines

Busennichtleckerschutzgesetzes

philosopieren... Aber das wäre wohl sehr weit hergeholt, oder???

Einzige Lösung am Ende: Ich stelle fest, dass mein Blog ein Onlinetagebuch ist und ich da im Prinzip all das schreiben kann, was mir gefällt oder was ich interessant finde und wer es dann lesen will, der liest es und wer nicht will, der lässt es bleiben.

In diesem Sinne: Bis demnächst!

Mittwoch, September 12, 2007

Wochenende oder Wochenanfang

Ein interessanter Bericht auf newsclick.de:

Montagmorgen: Jeder zehnte fuhr unter Drogen
Polizeisprecher: "Das Ergebnis ist erschreckend" – Augenmerk auf der Pelikanstraße
Von Ingar Benke
PEINE. 4 von 40 kontrollierten Autofahrern hatten illegale Betäubungsmittel konsumiert: Das ist die Bilanz einer Drogenkontrolle, die die Polizei gestern im Stadtgebiet Peine vornahm. "Das Ergebnis ist erschreckend", findet Polizeisprecher Stefan Rinke.
Die vier jungen Autofahrer wurden noch vor Ort anhand von Schweißproben überführt. Ein Schnelltest kann bereits nach drei bis fünf Minuten nachweisen, welche Drogen konsumiert wurden. Er zeigt schon kleinste Mengen, auch wenn die Einnahme längere Zeit zurückliegt.
Da das Ergebnis positiv ausfiel, beziehungsweise andere Kriterien wie die Pupillengröße oder das Fahrverhalten auf Drogenkonsum schließen ließen, ordnete die Polizei bei allen Vieren einen Bluttest an.
Die bittere Bilanz: Eine 21-jährige Autofahrerin aus Edemissen wurde positiv auf Amphetamine getestet. In ihrem Fahrzeug wurde außerdem die Droge Speed gefunden und von den Beamten sichergestellt. Bei einem 24-jährigen Wendeburger schlug der Test auf Cannabis und Kokain an. In seinem Fahrzeug wurden die Reste eines Joints gefunden. Ein 19-Jähriger aus Lengede fiel auf, weil er Symptome für Drogenkonsum zeigte. Die Befragung des Heranwachsenden ergab, dass er Medikamente genommen hatte, mit denen die Teilnahme am Straßenverkehr als Fahrzeugführer untersagt ist. Der Letzte im Bund: Ein 21-jähriger Alvesser der unter Drogeneinfluss fuhr.
Die vier jungen Autofahrer müssen nun mit Bußgeldern, Fahrverboten sowie mit Punkten in Flensburg rechnen oder sogar mit dem Verlust ihres Führerscheins. Unabhängig davon werden sie wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz belangt.
15 Beamte waren an der Kontrolle beteiligt, die im Rahmen der Aktion "Don’t drug and drive" stattfand – eine Initiative der Unfallforschung der Versicherer im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. "Wir haben am frühen Morgen mit den Kontrollen begonnen und waren bis 14 Uhr im Einsatz", so Stefan Rinke.
"Wir führen solche Drogenkontrollen regelmäßig durch. Dieses Mal war eine Schulung der Beamten vorgeschaltet", erläutert Stefan Rinke. Die Hauptzielgruppe seien Fahranfänger gewesen.
Zwar fanden die Kontrollen im gesamten Stadtgebiet statt, besonderes Augenmerk legten die Beamten aber auf die Pelikanstraße, in der sich die Berufsbildenden Schulen des Landkreises befinden. Hier waren die Beamten schon am frühen Morgen im Einsatz.

Quelle: newsclick.de

Es wäre eine ergänzende Erhebung des Grundes des Drogenkonsums interessant gewesen. Im Hinblick auf die überwiegend kontrollierten Berufsschüler stellt man sich die Frage, ob die Drogen am Wochenende konsumiert wurden oder bewusst vor dem Besuch der Schule, letzteres ließe weitere Schlüsse zu...

Fotoshooting der besonderen Art

Ich hatte gestern einen Fortsetzungstermin in einer Strafsache gegen Angeklagte, die vermeintlich der rechten Szene angehören.

Das Interessante daran ist, dass die angeklagte Tat beim besten Willen keinen politischen Hintergrund hat, so dass es auf die mögliche Orientierung der vermeintlichen Täter keineswegs ankommt.

Nichts desto trotz waren im Publikum Personen festzustellen, die ihrem Äußeren nach, der linken Szene zuzuordnen wären.

Diese Personen und wohl auch andere, die sich außerhalb des Gerichtsgebäudes befanden, nutzten die regelmäßigen Verhandlungspausen dann für ein Fotoshooting der besonderen Art. So wurden die Verteidiger und Angeklagten in wechselnder Konstellation durch die bezeichneten Dritten stets fotografiert.

Teils aus sicherer Entfernung, teils sehr "mutig" aus nächster Nähe.

Mit einer wachsenden Begeisterung habe ich zur Kenntnis genommen, dass die gefertigten Fotos wohl irgendwann in Flugblättern oder politisch gefärbten Zeitungen Verwendung finden könnten.

Erstaunlich war für mich, dass auf einen entsprechenden Kommentar meinerseits tatsächlich einer der Paparazzi abwartete, bis sämtliche Angeklagten sich in das Gerichtsgebäude zurückgezogen hatten, um sich dann auf ein Gespräch mit mir einzulassen.

Da im Anschluss aber weiterhin mit und ohne Teleobjektive auch meine Person mit Kollegen und Angeklagten fotografiert wurde, wage ich zu bezweifeln, dass der Fotograf tatsächlich verstanden hat, dass die Ausübung meiner Profession keinen Rückschluss auf meine politische Gesinnung oder moralischen Vorstellungen zulässt.

Es ist immer wieder erstaunlich, was für bestimmte Personen von Interesse zu sein scheint.

Montag, September 10, 2007

Schöner Ausflug!

Und es war doch ein schöner Ausflug!

Es war eine angenehme Fahrt, die schon auf dem Hinweg ein interessantes Gespräch mit dem Mandanten hergab.

Dann gab es nach Ankunft in Brandenburg eine herrliche Bockwurst und im Anschluss bei Gericht einen Freispruch. Das Gericht konnte dem Zeugen, der vorher, wie bereits erwähnt, nicht vernommen wurde, nicht glauben, dass er sich bei 200 Kassiervorgängen am Tag und einer innerhalb von 3 Minuten sich widersprechenden Aussage über den vermeintlichen Tathergang, tatsächlich an den konkreten Vorfall erinnern könne.

Das Gericht habe Zweifel und hat in absolut überzeugender Konsequenz freigesprochen. Einzig der Staatsanwalt zeigte sich etwas unsportlich und wollte nicht auf das Rechtsmittel verzichten, obwohl keine weiteren Beweismittel zur Verfügung stehen und der Zeuge sich in einer späteren Verhandlung mit Sicherheit nicht besser erinnern wird.

Es bleibt ein zufriedener Mandant, ein zufriedener Anwalt und nunmehr herrlicher Sonnenschein am Ende des Tages.

Ein wahrlich schöner Ausflug!

Auf großer Fahrt zum Tankbetrug

Heute ist es mal wieder soweit...

Es geht nach Brandenburg zum Tankbetrug. Das ist keine Ankündigung einer Straftat, sondern nur die Schilderung dessen, was ich heute verhandeln werde.

Grundsätzlich ist es recht reizvoll, neue Gerichte kennenzulernen und ein wenig Urlaubsgefühl entwickeln zu können, allerdings verspricht diese Fahrt heute keine allzu große Freude, denn wenn ich mir das Wetter so ansehe und auch noch eine bestimmte Tankstellen meiden muss, um mich keiner Verdächtigung auszusetzen, dann will das Urlaubsgefühl nicht so richtig aufkeimen.

Man darf ob des Termins durchaus gespannter Erwartung sein, so ist einzig und allein die Aussage eines Kassierers ausschlaggebend, diese wurde jedoch nur als Bericht der geschädigten Tankstelle übermittelt, eine polizeiliche Vernehmung hat nicht stattgefunden.

Ich bin gespannt und werde über den Ausgang berichten.

Freitag, September 07, 2007

Sex, Drogen und Verbrechen

Liebe Leser,

in den letzten Tagen bin ich stets bemüht, neue Nachrichten und Berichte zu finden, die mir Anlass geben könnten, wieder einmal ein paar Worte zu verlieren.

Bei dieser Suche ist natürlich auch ausschlaggebend, was unter Umständen die Zugriffszahlen erhöhen könnte oder einfach nur, was andere interessieren könnte.

Bei dieser Recherche musste ich feststellen, dass die Themen Sex, Drogen und Verbrechen im weitesten Sinne, die Themen sind, die zum einen die meisten Zugriffe und damit auch die meisten Leser gewinnen.

Nun bin ich in einem Gewissenskonflikt... Beuge ich mich den mehrheitlichen Begierden und beginne als Dieler über Drogen zu berichten oder berichte ich als Rechtsanwalt über juristische Themen, die sich eher in anderen Bereichen bewegen. Schwierig...

Ich setze darauf, dass es die Mischung macht.

Mittwoch, September 05, 2007

Möpse sind einfach da

Ich räume ein, dass dies ein höchst unjuristisches Thema ist, welches mir aber doch sehr viel Freude bereitet hat.

Ich habe mich nämlich in den letzten Minuten mit meinem Kollegen darüber unterhalten, was ein angemessenes Haustier sein könnte.

Grundsätzliche Einigkeit haben wir dahingehend erzielt, dass ein Hund das Richtige sei und wenn es ein Hund sein soll, dann ein richtiger Hund, also einer, der auch als Tier wahrgenommen wird, also groß, schwer und beeindruckend.

Allerdings haben wir zu unserem beider Erstaunen festgestellt, dass wir beide etwas völlig anderes liebgewinnen könnten... Einen Mops... Zu meiner Verwunderung scheint es auch auf meinen Kollegen, der sportlich und durchtrainiert ist, einen gewissen Reiz auszuüben, ein Tier als Gesellschaft zu haben, das einfach da ist. Im Klartext: Ein Tier, das zumindest nach unserer Auffassung als Bewegungsmöglichkeit mit dem Auslauf im Garten vorlieb nehmen würde.

Möpse neigen nach unserer Wahrnehmung nicht zu überschwenglicher Freude oder überdurchschnittlicher Bewegungslust.

Also für mich jedenfalls das optimale Tier, meinem Kollegen würde ich allerdings eher etwas lauffreudigeres empfehlen. Denn:

Möpse sind einfach da...

Montag, September 03, 2007

Warten und Hoffen

Es ist immer wieder dasselbe... Jedesmal, wenn ich etwas höre oder lese, was Straftaten in meinem "Einzugsbereich" angeht, schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Zum einen wünscht sich natürlich jeder Mensch, dass es in seinem Wohngebiet, in seiner Stadt oder in seinem Landkreis ruhig und friedllich zugeht.
Ich möchte gerne abends nach dem Genuss von ein, zwei Gläsern Wasser mit Freunden unbehelligt und ohne Angst nachhause gehen können oder nachts mit meiner Tochter spazieren gehen, weil sie mal wieder nur im Kinderwagen ihren Schlaf findet, warum auch immer.
Andererseits wünsche ich mir aufgrund meiner Profession natürlich auch, dass gelegentlich mal eine Straftat begangen wird, damit ich auch meine geliebte Tätigkeit als Strafverteidiger ausüben kann.
So auch wieder in diesem Fall.
Nichts wäre reizvoller, als einen der vermeintlichen Täter aus dem nahen Umkreis meiner Heimatgemeinde zu vertreten und möglicherweise in diesem Zusammenhang auch in der Presse erwähnt zu werden.
Ich fürchte fast, dass das Warten und Hoffen auf ein solches Mandant stärker ist, als der Wunsch der Friedlichkeit.
Aber dies ist wieder mal ein Beispiel, das mir vor Augen führt, wie subjektiv doch Wunschvorstellungen und moralische Orientierungen sein können, sollte es doch einzig in meinem Interesse liegen, dass alle Menschen unbehelligt durch Vergehen und Verbrechen ihr Leben führen können.
Aber dies wird wohl nur Wunschdenken bleiben und zeigt, dass auch ich nur ein Mensch bin, wie alle anderen auch. Der Mensch ist halt im Wesentlichen egozentrisch veranlagt und sieht die eigenen Vorteile im Vordergrund und verdrängt die daraus resultierenden Konsequenzen für andere.

Sonntag, September 02, 2007

Neuer Anfang

Liebe Leser!

Ich habe ursprünglich begonnen, mein Tagebuch zu schreiben, in der Hoffnung, ich hätte die Lust und die Zeit, es tatsächlich auch nahezu täglich zu füttern. Dieses ist leider bisher unterblieben.

Allerdings kann ich mich nicht auf Dauer den allgemeinen Erfordernissen der Internetpräsenz verschließen, zumal mein Kollege Rechtsanwalt Siebers, der grundsätzlich eher weniger begeistert von den neuen Medien sein sollte als ich, recht erfolgreich mit seinem Blog ist und ständig von interessanten Kontakten und Reaktionen zu berichten weiß.

Vor diesem Hintergrund sehe ich mich nunmehr dazu berufen, in der Zukunft ebenfalls regelmäßig Interessantes und Lustiges zur Kenntnis zu geben.

Als erstes will ich die Gelegenheit nutzen und auf ein ehrgeiziges Projekt meines Kollegen hinweisen.

Er hat sich eine bekannte Politikerin zum Vorbild genommen, um Gutes zu tun. Wobei auch der Witz der Idee einen gewissen Reiz ausübt...

Ich bitte also um zahlreiche Gebote auf die wunderbaren Birkenstöcker, die hier angeboten werden, um einen guten Zweck zu unterstützen.

Bis bald